Unsere 9-tägige Fahrt nach Österreich startete am Freitag, den 19. Juli um 16:30h am Kieler Hauptbahnhof. Insgesamt waren wir 11 Teilnehmer und 5 Jugendleiter. Die 19-stündige Fahrt über Nacht verlief ohne größere Probleme, sodass wir am Samstag gegen 13 Uhr unseren Aufstieg zur Hütte beginnen konnten. Nach ein paar Pausen und 760 Höhenmetern erreichten schließlich alle die Hütte, wo wir die beeindruckende Aussicht genossen. Am Abend gab es ein gemeinsames Abendessen, bevor wir alle erschöpft vom anstrengenden Aufstieg nach und nach schlafen gingen.
Am Sonntag standen wir früh auf, frühstückten und machten uns auf den Weg zum Klettersteig. Drei von uns nahmen nicht daran teil und entschieden sich stattdessen für eine Wanderung auf den Gipfel des Großen Priel. Der Klettersteig, obwohl anspruchsvoll, verlief für alle erfolgreich und machte großen Spaß. Eine Stelle war besonders aufregend: Wir mussten über ein Seil balancieren, unter dem es tief hinab ging – ein bisschen gruselig, aber letztlich von allen gemeistert.
Am Montag unternahmen wir eine relativ kurze Wanderung zu den Überresten eines Flugzeugabsturzes. Dabei mussten wir über ein rutschiges Schneefeld gehen, auf dem einige von uns auf dem Rückweg einfach herunterrutschten. Den restlichen Tag verbrachten wir im Prielschutzhaus mit Spielen und Packen.
Am Dienstagvormittag stiegen wir wieder ab und machten eine längere Pause an einem Wasserfall. Unten angekommen, erledigten wir noch einige Einkäufe, bevor wir mit dem Bus zur Mühle fuhren. Dort wurden beim Aussteigen die Handys eingesammelt, damit wir 24 Stunden handyfreie Zeit hatten. Anschließend richteten wir uns ein und kochten zum ersten Mal während der Ausfahrt selbst – wobei viele Tränen wegen der Zwiebeln flossen. Später am Abend machten wir ein Lagerfeuer. Einige bereiteten Stockbrot mit Brötchenteig zu, während andere schon schliefen.
Mittwoch war unser Ruhetag. Das erste, was wir taten, war das Reparieren einer quietschenden Tür. Ohne Handys bis zum Nachmittag mussten wir uns anderweitig beschäftigen. Es wurde viel Schach gespielt, im Garten gearbeitet, Salat gemacht, gebadet und an einem Bogen gebaut. Einige von uns besuchten auch den benachbarten Bauernhof, von dem wir Milch holten. Auf dem Bauernhof gab es 4 Kälbchen, die die Finger von ein paar Teilnehmern als Nuckelflasche benutzt haben und 2 sehr süße Katzen. Nach dem Abendessen tanzten wir bis es dunkel wurde zur Musik.
Auch am Donnerstag wurde wieder viel im Garten gearbeitet, unter anderem räumten wir einen Bereich für eine Riesenschaukel frei, die wir dann auch bauten. Außerdem unternahmen wir eine kleine Wanderung durch eine Schlucht, wobei wir den Weg nicht richtig fanden und uns am Ende durch das Gebüsch schlagen mussten. Später backten wir Kekse und aßen sie gemeinsam.
Am Freitagmorgen brachen vier von uns früh auf, um noch eine Gipfeltour zu machen. Die anderen gingen gegen Mittag zum Bauernhof und wanderten von dort aus durch einen Bach zurück zur Mühle. An einer Stelle tauchten wir unter einem Balken hindurch oder versuchten, möglichst lange im ziemlich kalten Wasser zu bleiben. Ansonsten verbrachten wir die Zeit mit der Riesenschaukel und Schachspielen. Abends hatten wir wieder ein Lagerfeuer mit Schokobananen und Gitarrenmusik, bevor wir uns ein Stück den Hügel hinauflegten, um den Sternenhimmel zu beobachten.
Am Samstag mussten wir leider schon wieder packen, aber vorher machten wir noch eine Wanderung zu einem Wasserfall und zu einem anderen Platz am Bach, wo es ein bisschen Salat und eine Kröte gab. Danach räumten wir das Meiste auf. Parallel dazu bereiteten wir Brötchen fürs Frühstück und Pizza fürs Abendessen vor. Während wir auf die Pizza warteten, spielten einige Wikingerschach, bevor wir ein letztes Mal ein Lagerfeuer machten.
Am Sonntag mussten wir relativ früh aufstehen, um den Rest aufzuräumen, zu frühstücken und dann abzureisen. Nachdem alles fertig war, warteten wir auf den Bus, der uns zum Bahnhof brachte. Dort machten wir noch eine Feedbackrunde und warteten kurz, bis der Zug kam. Die etwa 12-stündige Zugfahrt verlief entspannt, abgesehen von einer sehr kurzen Umstiegszeit, bei der wir rennen mussten. Gegen halb elf erreichten wir Kiel und verabschiedeten uns voneinander.
Jay Maretzek, Bericht eines Teilnehmers