Trekking im Taurus

15. bis 25. Juli 2013:
Zeltwandern im Taurus und Kultur in Istanbul

Rosi Gerlich:

Eine großartige und erlebnisreiche Reise in die Aladağlar (bunte Berge), so die türkische Bezeichnung für das höchste Gebirgsmassiv des zentralen Taurusgebirges, dessen südlicher Teil 1995 zum Nationalpark erklärt wurde, mit einem Schnuppertag in Kappadokien und zwei Tagen Istanbul liegt hinter uns. Mit hohen Erwartungen sind wir dieses Abenteuer angetreten, mit unzähligen grandiosen Eindrücken sind wir zurückgekehrt. Wir, das sind sieben Mitglieder der Sektion Flensburg und ein Gast von der Sektion Lübeck. Meine Erwartungen waren besonders hoch, denn als Organisatorin steht man immer unter einem gewissen Leistungsdruck, und außerdem war es besonders spannend, ob und wie die völlig unbekannte Gruppe harmoniert. Schnell stellte sich diese Sorge als völlig unbegründet heraus. Die Reise mit einem Sammeltaxi zum Flughafen Hamburg und von dort mit Turkish Airlines zunächst nach Istanbul und weiter nach Kayseri verlief ebenfalls ohne besondere Vorkommnisse, so dass ich diese Sorge auch abhaken konnte. In Kayseri wurden wir von unserem türkischen Reiseleiter Ali Kaya herzlich empfangen und durch den Busfahrer Ahmet sicher ins 80 km entfernte Ürgüp gefahren. Im Hotel Kral (www.hotelkral.com) stand nach der Zimmerbelegung ein köstliches Büfett für uns bereit. Den restlichen Abend verbrachten wir bei hochsommerlicher Temperatur auf der Terrasse.

Die Nacht in Kappadokien war nicht nur heiß, sondern auch laut: Nachts um etwa 2 Uhr zogen Trommler durch die Straßen, um die gläubigen Muslime zu wecken, damit sie vor Sonnenaufgang genügend Zeit zum Essen hatten. Am 9. Juli hatte Ramadan begonnen (bis zum 7. August) und in unserer Gruppe stellte sich die Frage, ob wir denn genügend zu essen und trinken bekommen würden. Wie sich auch hier zeigte, waren Bedenken unbegründet, und wir wurden täglich bestens mit heimischen Köstlichkeiten versorgt.

Barbara Frenzel – Dienstag, 16. Juli:
vormittags Kappadokien: Liebestal + Kaymaklı
nachmittags Çukurbağ (1400 m) – Tülü-Hochebene (2110 m)

Heute sollte es dann „richtig“ losgehen – wir waren alle sehr gespannt und alle pünktlich, schon gut getrimmt nach dem abendlichen Briefing. Die praktischen Fragen wurden noch ganz unroutiniert erwogen: kurze oder lange Hosenbeine, Käppi oder Tuch, Sandalen oder Stiefel, wie viel Wasser in den Tagesrucksack und wie viel Sonnencreme auf welche Körperteile? Als Vorgeschmack sollten wir erst mal ein paar Highlights von Kappadokien kennenlernen, und schon im Bus klickten die Kameras eifrig. Wer die Gegend noch nie gesehen hatte, wusste sich vor Fotomotiven kaum zu retten. Die aus Vulkanablagerungen entstandene, bizarr erodierte und von Menschen seit Urzeiten mitgeformte Landschaft faszinierte uns alle: hier ein interessantes Plateau, dort eine Menge Säulen, weiter hinten Kegel, Tunnel, Höhlen, ausgehöhlte Taubenschläge. Ein Spaziergang im Liebestal (romantische Umschreibung für Tal der Phallus-Säulen) brachte uns nicht nur die geologischen Formationen näher, auch die Gespräche in der Gruppe wurden persönlicher. Die nächste Attraktion war die unterirdische Stadt Kaymaklı, eine der am besten für Publikum zugänglichen unterirdischen Städte Kappadokiens, die vor allem von verfolgten Christen zur Zeit der römischen Kaiser ausgebaut wurden. Ein intensives Erlebnis für alle Sinne – trotz Alis immer fürsorglicher Bemühungen und Warnungen inklusive abgeschürfter Kopfhaut … Auch die ersten Souvenirs wurden hier erstanden. Im Grunde wäre dies schon genug für einen ganzen Tag gewesen, aber jetzt ging es weiter in Richtung Taurus-Gebirge.

Das fantastische Liebestal mit seinen skurrilen Feenkaminen

Das fantastische Liebestal mit seinen skurrilen Feenkaminen

Nach dem Mittagessen auf der Terrasse eines Kebab Saloons holten wir zuerst unseren Bergwanderführer Ahmet ab und fuhren dann zum Ausgangspunkt der Wanderung bei Çukurbağ. Wir wurden von einer neugierigen Kinderschar mit „What’s your name?“ in vielen Variationen begrüßt. Während fleißige Hände unsere Gepäcksäcke fachmännisch auf dem Blech-Muli Lada Niva verstauten, konnten wir einen traditionellen Tee und köstliche Kirschen und Maulbeeren genießen. Erst später verstanden wir, dass wir uns auf der Hausterrasse unserer guten Seele für alles, Ramazan, befanden. Und zum ersten Mal kam dann auch die bis zum Schluss nie sicher zu beantwortende Frage auf: Welches Trinkgeld ist denn nun angemessen?

Nachdem der – bestimmt nicht erwartete – Regen (!) sich verzogen hatte, ging es dann los. Eine einfache, gemütliche Wanderung bei angenehmer Temperatur, querfeldein über teilweise beweidetes Land, vorbei an noch mehr Obstbäumen, von denen wir nicht lassen konnten, durch ein Flusstal zum ersten Lager. Hier wurden wir königlich empfangen, mit Tee und Kaffee, Keksen und Lokum, und der Frage, wann wir wohl gerne Essen würden. Kann man sich mehr wünschen? In diesem Lager gab es auch den Luxus einer Dusche, bestehend aus einer Plane, mit 4 Pflöcken als Kabine aufgespannt, und einem Schlauch mit Bergbachwasser – wir Frauen gingen duschen, die Männer waren der Wasserhahn (Schlauch abknicken) … Schön kalt! Ein wunderschöner Sternenhimmel bewachte uns in der ersten Nacht im Zelt.

Zeltlager auf der Tülü-Hochebene (2110 m)

Zeltlager auf der Tülü-Hochebene (2110 m)

Stefan Prochaska-Frenzel – Mittwoch, 17. Juli:
Tülü-Hochebene (2110 m)Çelik Buyduran Pass (3455 m) – Embler (3723 m) – Yedi Göller Camp (3080 m)

Heute ist der große Anstieg mit mindestens 1345 Höhenmetern angesagt. Wer dann noch Lust verspürt kann die letzten knapp 270 Höhenmeter zum Embler ansteigen. So lautet der am Abend zuvor verkündete Plan für den heutigen Tag. Wecken ist um 05:15 Uhr und wir wollen früh um 06:00 Uhr starten, müssen vorher aber unser Gepäck für die nächsten Tage auf die Hälfte reduzieren. Die eine Hälfte wird mit dem gepflegten Lada Niva um den Berg gefahren, die andere mit zwei Pferden auf dem gleichen Pfad, den wir gehen sollen, transportiert. Durch das Packen und unser ausführliches, ausgezeichnetes Frühstück mit Spiegelei kommen wir letztendlich 45 Minuten später als geplant los. Die ersten Stunden gehen wir noch im Schatten, was wir alle als sehr angenehm empfinden. Obwohl zeitig am Morgen ist es schon sehr warm. Unser Führer Rüstem passt das Tempo an uns Norddeutsche an und legt ca. alle 45 Minuten eine kurze Pause ein.

stefan_12Der Pfad führt mehr oder weniger nur bergauf, wir können den Pass schon erahnen. Die Landschaft ist karg und wirkt mit Ausnahme des Pfades unberührt. Rechts und links passieren wir überwiegend Geröllhalden, in die ab und zu einige Pflanzen eingestreut sind. Ein Blick zurück lohnt sich.

stefan_34Unterwegs finden wir Fußabdrücke vom Luchs, leider führt unser Gespräch über den nächtlichen Rufer (irgendein Vogel) aufgrund von Sprachproblemen nicht zum Erfolg. Inzwischen hat uns die Sonne erreicht und wir gehen schwitzend immer weiter bergauf, die Pferde mit dem Gepäck haben uns einge- und überholt. In diesem Augenblick treffen wir auch auf den einzigen Gegenverkehr für heute – einen Führer mit vier Packpferden. Die Pferde balancieren mit dem Gepäck aneinander vorbei, und eine Zeitlang hören wir noch das Rufen der Führer. Gegen 13:15 erreichen wir den Pass auf 3455 m, und hier teilt sich die Gruppe. Die eine Hälfte sucht sich eine Mulde mit Windschatten und hält ein Mittagsschläfchen, die andere Hälfte steigt mit Rüstem zum Embler (3723 m) in 50 Minuten auf. Wir haben von hier oben eine tolle Sicht, die nur durch etwas Dies getrübt ist, und tragen uns in das obligatorische Gipfelbuch ein. Nach 20 Minuten Pause benötigen wir für den Abstieg zum Pass nur eine halbe Stunde.

Gemeinsam gehen wir dann in zwei Stunden zum Lager Yedi Göller Camp (Die sieben Seen-Lager) auf 3080 m. Unterwegs fängt es an zu regnen, so dass wir im Lager uns alle in das eine größere Zelt zwängen. Nach dem Abendessen hört der Regen auf und der Himmel klart auf. In der Nacht wird es richtig kalt und die Temperaturen nähern sich dem Nullpunkt. Alle schlafen nach diesem Tag tief und fest in ihren Zelten.

Auf dem Gipfel des Embler 3723 m

Auf dem Gipfel des Embler (3723 m)

Bärbel Vorster – Donnerstag, 18. Juli:
Yedi Göller Camp (3080 m) – Soğuk Pınar Camp (1688 m)

Nach dem verregneten gestrigen Abend, strahlt uns die Sonne ins Gesicht, als wir das Zelt öffnen. Eine bessere “Gutelaune-Muntermacherin“ gibt es nicht! Unser reduzierter Rucksack ist schnell gepackt, und nach einem leckeren Frühstück verlassen wir unser imposantes Felsental – der See blinkt in der Sonne.

Ein wunderschöner neuer Tag beginnt: Blick vom Yedi Göller-Camp auf Direktaş (3510 m)

Ein wunderschöner neuer Tag beginnt: Blick vom Yedi Göller-Camp auf Direktaş (3510 m)

Rüstem führt uns durch eine beeindruckende Felslandschaft, in der insgesamt sieben Seen liegen. Auch die verschiedensten Blumenkissen in den unterschiedlichen Farben laden zum Fotografieren ein. Herrliche Ausblicke und Rückblicke erwarten uns, immer wieder stehen bleiben und gucken. Dann der Blick in ein Wolken verhangenes Tal, einfach umwerfend. Der lange Abstieg über einen Geröllhang ist sehr anstrengend, die Packpferde überwinden ihn dagegen spielend. Langsam verändert sich die Landschaft, es wird grüner, Buschwerk, verkrüppelte Bergkiefern säumen den Pfad. Dann die großen stattlichen Bergkiefern, der Duft nach Kiefernadeln und immer wieder Geröllhalden, die in der Schneeschmelze abgehen und den Kieferstämmen teilweise große Verletzungen zufügten.

Abstieg am Abgrund

Abstieg am Abgrund

Im Wald erwarten uns dann Ahmet und Ramazan, die für uns einen Picknickplatz mit Teppichen vorbereitet hatten. Wir genießen unsere Mahlzeit und eine ausgiebige Pause, bevor wir unseren letzten Wegabschnitt in Angriff nehmen. Inzwischen haben sich Wolken am Himmel zusammen gezogen und wir müssen tatsächlich noch unser Regenzeug anziehen. Bald öffnet sich vor uns ein herrlicher Blick in ein wunderschönes Tal und wir erreichen unsere Unterkunft. Ein erst kürzlich eingeweihtes Blockhaus im Nationalpark „Aladağlar Milli Parkı” erwartet uns und ist für diese Nacht unser Quartier. Erwähnenswert ist noch unser Frauenduschabend am Brunnen, an dem wir uns gegenseitig mit dem kalten Wasser begießen. Sauber und erfrischt genießen wir dann an einer mit weißem Tischtuch gedeckten Tafel unser lecker zubereitetes Abendessen.

Ein rundum schöner Tag geht zu Ende. Danke an die Organisatoren und guten Führer und tollen Köche.

Hütte der Nationalpark-Verwaltung im Soğuk Pınar Camp (1688 m)

Hütte der Nationalpark-Verwaltung im Soğuk Pınar Camp (1688 m)

Detlef Müller – Freitag, 19. Juli:
Soğuk Pınar Camp (1688 m) – Kapuzbası (680 m)

Wir fangen mal unten an. Also ein dicker Teppich in warmen Farben grüßt die warmen, nackten, aus dem kuscheligen Schlafsack gleitenden Füßchen. Sie sind durch ein Paar Blasen verunstaltet und wissen schon genau, was heute auf sie zukommt: das gleiche wie gestern. Unser Quartier war aber keine Moschee, es war das Naturkundehaus dieser kargen Region; dazu gehört selbstverständlich der Teppich. Der ist gut gegen Blasen. Die wissen schon, heute werden sie wieder ein Paar Geschwisterchen bekommen, und der Stiefel hat Platz für alle.

Der Magen hat ihn für das Frühstück. Dies wird uns üppig auf solider Tischdecke auf der Veranda gereicht. Es fehlt an nichts – schon gar nicht am dunklen, wohlschmeckenden Tee, der aus kleinen, bauchigen Gläsern getrunken wird. Man muss den Kopf dabei reichlich nach hinten werfen, damit man was rauskriegt, und so auch fast unbemerkt seine kleine Morgengymnastik abarbeiten kann.

Unsere Rücken werden mit den Tagesrucksäckchen beladen, die Mulis und Pferde tragen  Gepäck adäquaten Gewichts. Von nun an geht’s bergab. Das Gelände ist steinig, es zeigen sich kleine Wäldchen, unterbrochen von zahlreichem Schutt und Geröll, unser Blick ist nach vorn und unten gerichtet, um das aufrechte Gehen nicht zu verlieren. Wir verlieren aber in zahllosen Serpentinen Höhe. Unser Blick dagegen richtet sich nach oben, wo wir Kühe entdecken, die in schwindelnder Höhe im steilen, steinigen Schutt ein Kräutlein suchen. Was für ein Leben dagegen für unser Angelner Rind! Wir begegnen einem französischen Pärchen; es will hier im Gelände zelten und hofft auf Wasser. Das findet man dort, wo Pappeln wachsen (Reiseführer Ali). In den Bergen stehen keine Pappeln. Monsieur ist ein echter Kavalier und trägt einen großen Rucksack, dazu noch ein Zelt. Sie plagt sich mit dem Handtäschchen ab, wo das Parfum drin ist.

Nach einer fast ebenen Passage entlang des schattigen Baches gelangen wir unvermittelt auf – Asphalt. Das einzige Fahrzeug – ein Bus – wartet auf uns. Keiner meckert, denn es ist wieder ordentlich warm. Nach kurzer Fahrt durch ein immer enger werdendes Tal gelangen wir ins schattige KAPUZBASI. Wir trauen unseren Augen nicht und blicken auf ein Gewirr von Hotelzimmern unter, neben und auf schattigen Bäumen. Es steht aber nirgendwo etwas von einer Anschnallpflicht beim nächtlichen Schlaf. Von zwei Seiten brettern wasserreiche Bäche aufeinander und sorgen für ein Mordsgetöse. Es ist kühl. Der Pullover wundert sich, unvorbereitet eine Aufgabe zu haben. Aus den naheliegenden senkrechten Gesteinsschichten brechen kaskadenartig zahlreiche Wasserfälle hervor. Alle denkbaren Kontraste stoßen in engem Raum aufeinander: Feuchtigkeit und Trockenheit, Helligkeit und Dunkelheit, Tosen und Stille, Kälte und Wärme. Einen „Tourismus“ scheint es hier ohne „ismus“ in bescheidenem türkischen Maße zu geben; jedenfalls sind wir hier – ganz ungewohnt – nicht die einzigen Touristen.

Ein gemeinsames Abendessen beschließt den eindrucksvollen Tag.

Wasserfall mit Regenbogen in Kapuzbası

Wasserfall mit Regenbogen in Kapuzbası

Friedhelm Krawelitzki – Samstag, 20. Juli:
Kapuzbası – Rundwanderung mit 600 HM Auf- und Abstieg

Die Nacht haben wir in „Baumhäusern“ verbracht, die mir ein Gefühl gaben, wie ich es zuletzt als Lausbub hatte. Unter uns stürzte das Wasser lautstark in die Tiefe. Der eine hat‘s ertragen, der andere hatte die guten DAV-Ohrenstöpsel und damit für eine relativ ungestörte Nachtruhe gesorgt.

Ein kleiner Spaziergang über die Teerstraße führte uns zum nächsten Quartier, dem Sahin Otel in Kapuzbası. Die Sonne hatte bereits so viel Kraft, dass wir dankbar immer wieder die Straßenseite wechselten in der Hoffnung auf Schatten. Wunderschöne Wasserfälle reihten sich einer an den anderen. Ergaben eine angenehm frische Dusche. Doppelte, halbkreisförmige Regenbogen versprachen gleich mehrere Töpfe mit Goldstücken. Nach kurzer Zeit: Die Magenkranken bleiben im neuen Ort, in der neuen Unterkunft, und werden freundlich von den Gastgebern mit dem Nötigen versorgt.

Pause im Schatten einer Platane

Pause im Schatten einer Platane

Eine leichte Wanderung sollte es an diesem Tag sein, eher ein Spaziergang. Schweißtreibend ging es um die Mittagszeit aufwärts durch Gärten mit Wein, Aprikosen, Kirschen, Kartoffeln, Salaten usw.  Dann liefen wir durch Bächlein. Halbzeit: eine schattenspendende Platane und ein Brunnen.

Ein Wort noch zu unseren Bergführern: Sie sprachen nicht Deutsch, wir nicht Türkisch. Sie wussten aber immer, wenn wir erschöpft waren und nahmen darauf Rücksicht. Jeder schattenspendende Baum, jede Quelle war ihnen bekannt – allen dreien. Waren wir ausgerüstet wie die Teilnehmer einer Expedition, bunt gekleidet wie Papageien, waren sie fachmännisch mit Jeans und Straßenschuhen unterwegs und gingen sicheren Trittes voran.

Ziel erreicht!

Ziel erreicht!

Rosi Gerlich – Sonntag, 21. Juli:
Kapuzbası – 770 HM Aufstieg auf den Ikizin Tepe (1450 m)
Rückfahrt nach Ürgüp

Nach einer Nacht bei tosendem Lärm zweier reißender Bäche, in der ich auch ohne Ohrenstöpsel tief und fest geschlafen habe, erwartete uns der letzte Wandertag. Wie schon am Vortag fiel unser Bergführer Ahmet krankheitsbedingt noch einmal aus, dafür stand der freundliche Duran wieder bereit, uns auf den Ikizin Tepe zu begleiten. Zunächst ging es durch das kleine Dorf, das steil in eine Felsenschlucht gebaut ist, wiederum gewaltig bergan. Im Schatten war der Anstieg kein Problem, der jedoch bald wieder von strahlendem Sonnenschein und somit hoher Temperatur abgelöst wurde. Überall grüßten die freundlichen Menschen, eine Bäuerin schenkte uns frisch gepflückte Tomaten. Die Wanderung ging vorbei an Gärten und über Weiden, die wenigen Bäume nutzten wir für Pausen. Bald verließen wir die Baumgrenze und „genossen“ neben der türkischen Sonne einen grandiosen Ausblick zurück ins Tal und hinauf in die majestätischen Berge, die mit jedem Höhenmeter mehr und mehr sichtbar wurden. Unser Ziel war die Feuerwachstation auf dem Ikizin Tepe. In einer kleinen Hütte beobachten die Feuerwärter im Schichtdienst die tiefer liegenden Wälder, um bei Feuer sofort Alarm geben zu können. 770 Höhenmeter bei sengender Hitze waren eine gewaltige Herausforderung, die wir aber gut meisterten. Der diensthabende Feuerwärter freute sich über die Abwechslung und kochte für uns Tee. Die Pause im Schatten der Hütte war eine Wohltat für Körper und Seele. Das gigantische Panorama, die Stille, der Tee – hier hätten wir noch sehr lange verweilen können. Konnten wir aber nicht, der Abstieg war nicht zu vermeiden. Duran sprang wieder wie ein junger Steinbock den steinigen Weg hinunter, wir nicht ganz so geschmeidig hinterher. Durans Kondition war bemerkenswert, zumal er als gläubiger Moslem fastete und tagsüber auch nichts trank, sich höchstens mal den Mund mit Wasser ausspülte und wieder ausspuckte.

Ikizin Tepe-Gipfel (1450 m)

Besuch beim Feuerwärter auf dem Ikizin Tepe (1450 m)

Bei der Rückkehr zur Pension erwartete uns bereits unser Busfahrer Ahmet. Nach einer kurzen Pause war unsere Wanderzeit vorüber, und uns stand eine etwa dreistündige Fahrt nach Ürgüp bevor, die zum großen Teil durch die gewaltigen Taurusberge führte. Mit großer Begeisterung verabschiedeten wir uns von dieser beeindruckenden Bergwelt.

In Ürgüp freute sich insbesondere Mustafa über unsere Rückkehr und trug unser Gepäck ins Hotel. Im Restaurant war wieder ein köstliches Büfett hergerichtet, das wir mit einer größeren türkischen Gesellschaft teilten, die zum Fastenbrechen hierhergekommen war. Ein wiederum besonders erlebnisreicher Tag wurde auf der Terrasse mit einem Glas Rotwein aus Kappadokien beendet.

Montag, 22. Juli:
Kappadokien: Ballonfahrt, Wanderung Rotes Tal – Rosental – Cavusin, Paşabağ, Göreme, Uçhisar

Auf der Burg von Uçhisar

Auf der Burg von Uçhisar

Dienstag, 23. Juli:
Istanbul: Hagia Sophia, Blaue Moschee, Großer Bazar, Bosporus-Tour

Bosporus-Tour mit Blick auf den Galata-Turm

Bosporus-Tour mit Blick auf den Galata-Turm

Mittwoch, 24. Juli:
Yerebatan Zisterne, Hippodrom, Topkapı Palast, Gewürzbazar

Im Topkapı-Palast

Im Topkapı-Palast

Abschiedsessen am Mittwochabend: Adana Kebab

Abschiedsessen am Mittwochabend: Adana Kebab

Donnerstag, 25. Juli:
Vormittags zur freien Verfügung – nachmittags Heimreise

Rosi Gerlich – Nach dem Urlaub:

Kaum zu Hause, träume ich von meiner nächsten Reise in die Türkei. Und bis dahin genieße ich türkischen Tee in meiner neuen Teekanne auf dem Balkon. Diese Teekanne ist ein Überraschungsgeschenk von meinen lieben Begleitern auf dieser fantastischen Reise, über das ich mich riiiesig gefreut habe! Herzlichen Dank – teşekkür ederim, eure Gül!

Türkischer Tee auf meinem Balkon - Hochgenuss, Freude und wunderschöne Erinnerungen an eine ganz besondere Reise!

Türkischer Tee auf meinem Balkon – Hochgenuss, Freude und eine wunderschöne Erinnerung an eine ganz besondere Reise!