Bergtour für Nordlichter 2021

Von der Idee bis zum Gipfelglück

Sektionswanderung in die Stubaier Alpen vom 27.06. bis 02.07.2021

Die Stubaier Alpen liegen zwischen dem Ötztal, Inntal und Wipptal. Im Süden werden sie von den Sarntaler Alpen begrenzt. Der Alpenhauptkamm zieht sich quer durch das Gebiet und es besteht die Möglichkeit viele Dreitausender zu besteigen. Unsere Tour wurde vom DAV-Summit-Club organisiert und verlief im Westen parallel zum Ötztal.

 

Text: Lasse und Kai
Bilder: Reinald, Gerd, Lasse und Kai


Tag 1

Wir sind in mehreren kleinen Gruppen zur Sektionswanderung angereist und wollten uns auf der Winnebachseehütte treffen.

Kristina, Ina, Gerd und Holger gingen von Praxmar über das Westfalenhaus auf den Weg zum Treffpunkt.

Die anderen entschieden sich zusammen mit unserem Bergführer „Reini“ über den Normalweg von Längenfeld über Gries zur Hütte aufzusteigen.

Tag 2

Nach einer Nacht im Lager bereiteten sich alle für den Aufstieg zum Gänsekragen (2.915 m) vor.

Der Weg zum Gipfel führte über einen relativ leichten Bergpfad. Für manch einem war es die erste Erfahrung in alpinem Gelände und die erste Übung hieß:

Kleiner Schritt hält fit!

Viele kleine Schritte später und nach 670 hm sowie einigen Schweißtropfen auf der Stirn war der Gipfel endlich in Sicht.

Auch der Abstieg hatte seine Herausforderungen. Wer den Körperschwerpunkt immer über den Füßen hatte, hatte auch auf steilen Geröllfeldern keine Probleme.

Tag 3

Nach dem Aufstehen und einem guten Frühstück hieß es: Alle Sachen packen für den längsten und anstrengendsten Weg der Reise. Goodbye gemütliche Winnebachseehütte. Das Zwieselbachjoch liegt an diesen frühen Stunden noch wolkenverhangen voraus. Der Weg ist steil. Er führt über Geröll, Schneefelder und verspricht kräftezehrend zu werden.

Das schönste Ziel ist erreicht: Zwieselbachjoch. Bei herrlichstem Sonnenschein pfeift der Wind bitterkalt bis auf die Knochen. Eine Pause im Windschatten der Berge lädt sogar zum T-Shirt ein. Der Müsliriegel schmeckt besonders gut.

Der Blick vom Zwieselbachjoch. Durchatmen und genießen.

Trotz des langen Weges bietet sich bei einer kurzen Pause der Moment für ein großartiges Gruppenfoto mit schönem Bergpanorama im Hintergrund. Die Stimmung ist top.

Bei knapp 9 Stunden Wegzeit kommt das Ziel in Sicht: Die Schweinfurter Hütte. Die Füße schmerzen, der Rucksack wird immer schwerer und die Gedanken kreisen nur noch um eine schöne Belohnung… Radler und Kaiserschmarren. Eine schöne Erfahrung.

Tag 4

Das Wetter schlug über Nacht um und es wurde kalt und neblig. Es war eine ganz andere Atmosphäre am Berg. Wir verzichteten auf eine Gipfeltour und machten uns stattdessen auf den Weg zur Finstertaler Scharte.

Die Schweinfurter Hütte liegt in einem Funkloch. Das hatte zur Folge, dass alle Teilnehmer ständig auf der Suche nach „Empfang“ waren.

Tag 5

Auch der nächste Tag brachte keine Änderung des Wetters, so dass wir unser eigentliches Ziel den Hochreichkopf nicht erreichen konnten. Wir mussten auf der Finstertal-Alm bei leichtem Schneefall umdrehen.

Auch der Rückweg hatte seine Tücken. Der Boden auf der Alm war aufgeweicht und das Regenwasser ließ die Bäche anschwellen. Die Überquerung erforderte schon einiges Geschick

Abends auf der Hütte war manch einer mit seinen Gedanken dann schon wieder in Flensburg:

„Nun fahr schon los, ich will nach Hause, Taximann fahr etwas schneller und halt nicht dauernd an“

Tag 6

Der letzte Tag brachte die Sonne zurück. Uns jedoch blieb nur noch der Abstieg ins Tal und der Abschied von den Stubaier Alpen.

Das „Quaxi-Taxi“ brachte uns dann zurück nach Ötztal Bahnhof, wo die lange Zugfahrt nach Flensburg begann.

Während die meisten mit dem Zug zurück nach Flensburg fuhren, begann für andere Teilnehmer die Zeit in den Bergen erst und sie strebten neuen Abenteuern entgegen.