Klettern im Ith

Gerd Andresen:

Kletterwochenende im Ith vom 07.05. – 09.05.2010

Freitag, 07.05.2010: Ich habe mich mit Reinhard und Susanne Schaade verabredet. Am Freitagnachmittag mache ich mich bei leichtem Nieselregen mit meinem Fahrrad auf den Weg. Kurz nach mir trifft Moritz ein. Wir laden unsere Rucksäcke ins Auto, und um 16:00 Uhr fahren wir los in Richtung Ith. Obwohl der Platz durch die Rucksäcke einge­schränkt ist, sitzen wir doch recht bequem und entspannt. Unser Ziel ist die Kansteinhütte in Salzhemmendorf. Die DAV-Hütte ist eine Selbstversorger­hütte und im Besitz der Sektion Hannover. Ab dem Autobahndreieck Nordwest wird der Verkehrsfluss bis zum Elbtunnel zäher. Aber letztendlich schafften wir auch dieses Teilstück. Nach dem Elbtunnel machen wir eine Pause, bevor es zügig weiter geht. Nach 355 km erreichen wir um 21:00 Uhr die Hütte. Die anderen Teilnehmer sind vor uns eingetroffen, und so werden wir herzlich begrüßt. Insgesamt sind wir 15 Kletterer, die es kaum erwarten können, an den Fels zu kommen. Aber heute Abend wird sich erstmal in der Hütte einge­richtet, der Grill aufgebaut und entzündet, damit das Grillgut zubereitet werden kann. Natürlich ist das Wetter ein Punkt, über den geredet wird, denn am nas­sen Fels ist das Klettern unangenehm. Um 23:30 Uhr ziehe ich mich zurück und überlasse das Feld den „Jungen Wilden“.

Samstag, 08.05.2010:  Heute ist Klettern angesagt. Nach einer ruhigen Nacht, ich habe ein Zimmer für mich alleine, stehe ich um 06:30 Uhr auf. Nach dem Waschen gehe ich in die Küche, um Kaffee zu kochen. Nach und nach kommen die anderen Klette­rer aus ihren Zimmern. Während einige den Tisch decken, fahren andere zum Einkaufen. Mit frischen Brötchen, Käse und diverse Sorten Aufschnitt kehren sie zurück. Nach dem Frühstück werden die restlichen Brötchen für einen spä­teren Imbiss geschmiert.

Um 09:00 Uhr ist der Frühstückstisch abgeräumt und das Geschirr abge­wa­schen, so dass wir um 09:15 Uhr mit den Fahrzeugen in Richtung Lüerdisse­ner Klippen fahren. Wir parken die Fahrzeuge auf dem Parkplatz am DAV-Zeltplatz. Von hier geht es auf einem Kammweg, der oberhalb der Klippen verläuft, zu den Kletterfelsen. Um 10:00 Uhr erreichen wir unseren Standort, und nach dem Einrichten einiger Toprope-Routen steht dem Klettervergnügen nichts mehr im Wege. Die versierten Kletterer um Andreas Westphal und Ernst Vögeli richten mit Klemmkeile und Expressen anspruchsvollere Vorstiegs­routen ein. Aber auch im Toprope können Routen in den Schwierigkeitsgraden von eins bis neun geklettert werden. Die Felsen sind nach Westen ausgerich­tet, dadurch ist es empfindlich kalt. Nach einiger Zeit in der Route verliere ich das Gefühl in den Fingern, so dass ich nicht mehr richtig greifen kann, aber das stört mich nicht, ich will keine Höchstleistung vollbringen, sondern meinen Spaß haben möchte. Trotzdem ist ein gewisser Ehrgeiz vorhanden, die ange­gangenen Routen durchzuklettern, und so mühe ich mich ab und schaffe alle Routen, bis auf eine, die ich auch nach mehreren Versuche nicht schaffe. Das macht mir nichts aus, so habe ich einen Grund, noch einmal wieder zu kommen.

Die meisten der Gruppe klettern Routen in höheren Schwierigkeits­graden, da hätte ich schon Schwie­rigkeiten am Einstieg. Aber allen macht es Spaß, und so wird bis um 18:00 Uhr geklettert. Andreas Westphal verabschiedet sich, er fährt nach Hause, da er sich erkältet hat und sich nicht wohl fühlt. Auf der Rückfahrt wer­den in einem Einkaufsmarkt noch Lebensmittel und Getränke für den Abend eingekauft. An der Hütte an­gekommen, wird der Grill herge­richtet, denn es soll wieder gegrillt werden. Es ist ein netter Abend mit interessanten Gesprächen, und es wird spät, bevor ich zu Bett gehe.

Sonntag, 09.05.2010:  Um 05:00 Uhr werde ich wach, entscheide mich aber dafür, noch nicht aufzu­stehen. So liege ich bis 06:00 Uhr gemütlich in meinem Schlafsack. Nachdem ich im Bad war, fange ich an, das Frühstück vorzubereiten. Dazu muss ich erstmal die Tische abräumen und wischen. Die Anderen brauchen heute etwas länger, der gestrige Klettertag war wohl etwas anstrengend. Ich nutze die Zeit dazu, das Zimmer aufzuräumen und meinen Rucksack zu packen. Nach dem Frühstück wollen wir die Hütte reinigen, um anschließend noch ein paar Routen zu klettern. Es dauert alles etwas länger, und nachdem die Hütte gereinigt und das Gepäck verstaut ist, entscheiden Susanne, Reinhard und ich uns dafür, nicht mehr zu klettern, sondern direkt nach Flensburg zu fahren. Moritz möchte noch Klettern, und nachdem er eine andere Mitfahrgelegenheit gefunden hat, steht dem nichts im Wege. Um 11:00 Uhr verabschieden wir uns von den Anderen. Die Fahrt verläuft ohne Stau und sonstige Hindernisse, und so erreichen wir Flensburg um 14:30 Uhr. Ich verabschiede mich von Su­sanne und Reinhard, schwinge mich auf mein Fahrrad und fahre nach Hause. Ich bedanke mich bei allen Beteiligten für ein gelungenes Kletterwochenende.