Frankenjura

Susanne Feddersen und Annette Völker:

Anklettern im Frankenjura am 1. Mai 2014

Eigentlich wird ja über Himmelfahrt „angeklettert“. Dieses Jahr waren die Terminwünsche aber nicht alle unter einen Hut zu bringen, und so fuhr die Vorhut schon über den 1. Mai ins Frankenjura. Es war, trotz Sonne, noch ein ziemlich frisch. Bei 10 Grad gibt’s doch noch kalte Finger und die Kletterschuhe sind auch nicht gerade kuschlig, wenn man sie anzieht. Da wurde für Abhilfe gesorgt: Der Vorkletterer nahm die Kletterschuhe für den nächsten Kletterer zum Anwärmen unterm T-Shirt mit. Echte Kletterkumpels eben!

Die Nachhut fuhr dann über Himmelfahrt. Ärgerlich, dass halb Deutschland über Himmelfahrt verreist. So war die nächtliche Anreise mit Regen und Stau schon ein echtes Mühsal. Der Campingplatz war aufgeweicht, es regnete munter weiter. Wetterbesserung war nicht in Sicht und so entschieden wir uns für einen Versuch in der nächstgelegenen Kletterhalle. Leider auch keine wirkliche Option. Die Halle war nicht nur sehr voll, sondern auch geruchstechnisch ein Erlebnis der besonderen Art! Wir waren uns schnell einig: Raus hier! Letztendlich teilte sich die Truppe: Eine Hälfte flüchtete in die Sauna, die andere inspizierte das Tortenangebot der nächstgelegenen Konditorei.

Am nächsten Morgen lagen die Temperaturen beim Aufstehen noch immer unter 10 Grad, aber wenigstens kein Regen mehr. Was braucht der Kletterer da? Natürlich eine Südwand! Schade, dass außer uns alle anderen Kletterer die gleiche Idee hatten. So war es im Zielgebiet doch recht voll und es hieß „Schlange stehen“. Außerdem sind uns trotz Sonne die Hände am Fels angefroren und es fehlten die Kumpels, die die Schuhe unterm T-Shirt anwärmen. Wir starteten noch einen zweiten Versuch, aber auch hier war es im Schatten der Bäume nicht wirklich warm. So war nicht viel Überredung notwendig, als die ersten Hunger bekamen und aufbrechen wollten. Die abendliche Exkursion nach Gößweinstein mit ausgiebiger Testung der örtlichen Spezialitäten kann aber ausnahmslos als sehr erfolgreich verbucht werden!

Am Samstag waren die Temperaturen immerhin zweistellig und wir konnten sogar in der Sonne frühstücken. Auch am heutigen Zielort bot sich wieder das gleich Bild. Viele sonnenhungrige Kletterer und Anstehen bei den Routen. Da hieß es mittags: Erstmal unauffällig ins nächste Café abbiegen, stärken und neuer Versuch. Komisch, dass irgendwie immer alle da klettern wollten, wo wir waren. Mit Geduld konnte noch die ein oder andere Route bewältigt werden, bevor die Sonne ganz verschwand und wir uns auf den Rückweg zum Campingplatz machten. Hungrig und ausgekühlt überfielen wir schon unterwegs einen „rustikalen Landgasthof“. Die Speisekarte war überschaubar, aber allen knurrte der Magen und das Angebotene war bestimmt selbstgekocht. Sogar für die Vegetarier unter uns konnte noch was gezaubert werden.

Sonntags traten wir dann mit einer sehr gemischten Kletterbilanz die Heimfahrt an. Für zwei Tage klettern war es halt ein ganz schön weiter Weg.

Kletterspaß im Frankenjura

Kletterspaß im Frankenjura