Wanderreise „Malerweg“ – 115 km Wandern in sieben Etappen in der Sächsischen Schweiz vom 20. bis 29.05.2020
Elisabeth Rohde: Der „Malerweg“
Am nord-östlichen Rand des Städtchens Pirna erschließt sich plötzlich eine fast unwirkliche Landschaft aus vorwiegend rechtselbisch stehenden bizarren Felssäulen, dem Elbsandsteingebirge, unterbrochen von einzelnen Tafelbergen beiderseits der Elbe. Das gesamte Gebiet war zur Kreidezeit vor 90 Millionen Jahren von einem Meer überflutet, während dessen sich eine etwa 600 m starke Sandschicht ablagerte. Nach Rückgang des Meeres verfestigte sich der Sand durch Druck zu Sandstein. Wind und wechselnde Temperaturen bewirkten Gesteinserosionen, in deren Folge die märchenhaften Gesteinssäulen und Tafelberge entstanden. Seit dem 19. Jh. ein Eldorado für Kletterer, die den markanten „Nadeln“ oder Blöcken ihre Phantasienamen gaben, unter denen sie in den Kletterführern beschrieben werden. Besonderheit gegenüber anderen Kletterregionen: Keine Verwendung von Magnesia! Die Sandsteinoberfläche ist fein-grobkörnig, also griffig; Magnesia würde sie glatt machen. Die Wanderwege sind gut markiert, nicht die Pfade zu den Kletterfelsen (gute Ratschläge an Kletterer von Zuschauern unerwünscht!)
Die Sächsische Schweiz, also auf deutsch-sächsischem Gebiet, ist seit 1990 geschützter Nationalpark, ebenso die Böhmische Schweiz, angrenzend in der Tschechischen Republik. Das markanteste Steingebiet, die Bastei, ist bereits seit 1938 geschützt. Der Sandstein war der Baustoff für die gesamte Region. Noch heute können wir bei Schiffspassagen auf der Elbe gelbliche Abbruchareale an den umweltgeschwärzten Felsen erkennen.
Die eigenartige Schönheit der Sächsischen Schweiz beeindruckte bereits im 18. Jh. Künstler, besonders Landschaftsmaler wie J. A. Thiele und den Italiener Bernardo Belotto, besser bekannt unter dem Namen „Canaletto“. Etwas später erkundeten die Maler der Dresdner Kunstakademie die Landschaft, u. a. die beiden Schweizer Adrien Zingg und Anton Graff, die den heute üblichen Namen „Sächsische Schweiz“ geprägt haben sollen. Im 19. Jh., sicher allgemein bekannt, dominierten der norddeutsche Maler Caspar David Friedrich und der Däne J. Ch. C. Dahl. Ende des 20. Jh. wurde die Reiseroute der meisten damaligen Künstler rekonstruiert und 2006 touristisch als „Maler-Wanderweg“ markiert mit einem „M“ in Schreibschrift.
Nordöstlich von der Stadt Pirna, im Liebethaler Grund beginnt der 112 km lange rechtselbische Teil des Malerwegs und reicht bis an die tschechische Grenze in Schmilka. Linkselbisch ist der Weg 68 km lang zwischen dem Dorf Schöna und der Stadt Pirna und verläuft über fünf Tafelberge.
Auch der uns allen bekannte Märchendichter Hans Christian Andersen reiste über Leipzig nach Dresden zu Künstlerfreunden und berichtet uns in einem Büchlein darüber: “Reise von Leipzig nach Dresden und in die Sächsische Schweiz“, ein Zitat daraus offenbart den Charakter der Landschaft:
“Wir stiegen stufenweise immer tiefer in ein Tal hinab, es war der Ottowalder Grund. In der wunderbarsten Gestalt erhoben sich hier die Felswände an beiden Seiten. Es ging immer vorwärts, und immer änderte sich das große Panorama um uns her.“
Ingrid Giersdorf: 1. Etappe von Liebethal nach Rathen
Nach einem ersten sächsischen Abendessen in der Altstadt Pirnas starteten wir voller Erwartung am nächsten Morgen in Pirna-Liebethal den 112 km langen Maler-Wanderweg, von dem die ersten 68 km auf der rechten Elbseite im Nationalpark bis an die tschechische Grenze angelegt sind.
Durch den romantischen Liebethaler Grund, entlang des Flüsschens Wesenitz, das früher für die zahlreichen Mühlen aufgestaut wurde, genossen wir das fröhliche Vogelgezwitscher bis zur ehemaligen Lochmühle.
Und plötzlich standen wir vor dem monumentalen Denkmal zu Ehren „des Meisters“. Gemeint ist Richard Wagner. Auf Knopfdruck an einem Pfahl ertönte hoch oben aus einem großen Lautsprecher das Prélude aus „Lohengrin“, von dem Nietzsche behauptet, diese Musik sei von „narkotischer Wirkung“. Bei einem Sommeraufenthalt Wagners in diesem Gebiet sollen ihm die ersten Gedanken zu dem gewaltigen Werk gekommen sein. Können wir vollkommen verstehen.
Nach dieser fulminanten Musikeinlage ging es weiter am Wald entlang zum Koordinatenstein 51° N 14° O, heute eher ein Denkmal für die Längen- und Breitenvermessung. Moderates Auf und Ab auf Feldwegen bot herrliche Weitblicke, Greifvögel ließen sich von der Thermik hoch tragen und spähten nach einem Mittagsmahl. Was uns daran erinnerte, auch mal wieder eine kurze Pause einzulegen.
Fast versteckt am Wegesrand: Ein kleines Denkmal zum „Sächsischen Bauernaufstand 1790 gegen die Willkür der Fürsten“. Man sagt ja immer, Geschichte wiederholt sich?
Weiter stiefelten wir durch den Uttewalder Grund Richtung Wehlen durch die teilweise mystischen Felsenformationen, in der Licht und Schatten ein wechselseitiges Spiel wiedergaben. Bald stießen wir auf das berühmte Felsentor. Drei gewaltige Felsbrocken haben sich so verkeilt, dass ein großes Tor entstand, das man durchschreiten und dahinter in den Abgrund blicken kann. Viele Maler haben diese Sehenswürdigkeit bildlich festgehalten. Caspar David Friedrich hat in seinem Gemälde noch zwei Gestalten ins Gegenlicht drapiert, um so die Größenverhältnisse deutlicher zu machen.
Über den Schwarzbergweg gelangten wir zum „Steinernen Tisch“. Diese kompakte Tafel aus Felsgestein ließ Kurfürst August der Starke 1710 errichten, um hier anlässlich einer Jagd zu speisen – es gab ja noch keine Klapptische. Schweren Herzens verschmähten wir diesen Rastplatz, denn wir waren sehr neugierig auf das nah gelegene Ziel:
Die Bastei. Eine Felsenfestung mit einer umlaufenden Wallmauer, an der es über 190 m steil in die Tiefe geht. Erstmals erwähnt wurde sie 1592, einer Zeit, als Raubritter dort ihr Unwesen trieben. Heute ist sie die berühmteste Touristenattraktion Sachsens – und das ohne Eintritt. Auf der 76,5 m langen Brücke hat man phantastische Weitblicke ins grüne Elbtal, hinüber zum Lilien- und Königsstein. Der Lehrer und Theologe Carl Heinrich Nicolai war der erste Wanderführer, der Gäste zur Bastei begleitete: Er gab 1801 seine Eindrücke von der Bastei so wieder:
„Welche hohe Empfindungen gießt das in die Seele! Lange steht man, ohne mit sich fertig zu werden (…) schwer reißt man sich von dieser Stelle fort.“
Das hätten wir nicht besser formulieren können. Denn auch wir konnten uns der beeindruckenden Stimmung kaum entziehen. Aber wir sind ja Wandersleut und mussten weiter. Und so nahmen wir erneut Anlauf und stiegen stetig zum kleinen Städtchen Rathen ab.
Nur wenige Meter vor unserem Hotel im Amselgrund kamen wir an der alten Forellenzucht vorbei. Der pikante Räucherduft stieg uns in die Nasen, und schnell hatten wir alle Gartentische okkupiert. Die frisch geräucherten Forellen mit selbstgemachtem Kartoffelsalat und einem kalten Getränk, meist in Form von schwarzem Bier, haben wir genüsslich verspeist. Das war ein sehr schöner Wanderabschluss. Jetzt nur noch eine heiße Dusche, einen kleinen Absacker, und der erste Wandertag ging perfekt zu Ende
Tanja Perner: 2. Etappe von Rathen nach Großdorf-Kohlmühle
Nach einem super leckeren Frühstück sind wir heute ca. um 9 Uhr vom Hotel aus losgewandert, vorbei am Amselsee bis zum Amselfall durch einen herrlich maigrünen Wald im morgendlichen Sonnenschein. Wir passierten die Rathenwalder Mühle und gelangten durch den Amselgrund mit seinen markanten verwitterten Felswänden flankierenden engen Schluchten.
Vorbei an dem Rathenwald wanderten wir Richtung Hockstein und über Stufen in die Wolfschlucht hinab ins Polenztal. Über die Teufelsbrücke ging es voller Spannung in die Wolfschlucht hindurch.
Wir kamen an einem kleinen Bach entlang, vorbei an alten Mauerresten auf einen Waldwanderweg und hatten dabei einen schönen Blick auf die Burg Hohenstein. Wir machten noch einen Abstecher zur Gautschen Grotte, einer hohen Felswand, die an zwei übereinander liegenden großen Quereinschnitten weit überhängt. Es war ein toller Ausblick von dort oben.
Weiter ging es durch den Wald bis zur Brandaussicht. Ein fantastischer Panoramablick auf den ca. 170 m über dem Polenztal liegenden „Balkon der Sächsischen Schweiz“. Dort haben wir eine Rast an der „Brand Baude“ eingelegt.
Weiter ging es über 800 Treppenstufen in den „Tiefen Grund“ hinunter. Es gab eine Pause auf einer herrlichen Blumenwiese unter einer großen alten Linde. Weiter ging es Richtung Waitzdorf, und nach steilem Auf und Ab kamen wir in diesem malerischen Dorf an. Durch den Wald vorbei an den Sandsteinbänken kamen wir am Eingang des Kohlichtgrabens zur Kohlmühle, wo am alten Bahnhof der Endpunkt unserer Tagesetappe war.
Nach guten 18 Kilometern sind wir total glücklich mit vielen tollen Erlebnissen angekommen. Von dort aus fuhren wir mit dem Taxi nach Bad Schandau. Ankunft an unseren Hotel Lindenhof war ca. 18 Uhr. Im Ort gingen wir lecker essen und haben noch einen gemütlichen Abend zusammen verbracht.
Herbert Hanno: 3. Etappe von Altendorf zum Lichtenhainer Wasserfall
Nachdem alle in Ruhe gefrühstückt und sich zurecht gemacht hatten, fahren wir mit dem Bus nach Altendorf zu unserem heutigen Startpunkt. Nach kurzer Rast geht es nun moderat der Straße folgend los, bis wir kurz vor dem Ortsausgang auf den Malerweg treffen. Diesem werden wir nun, so der Plan, über 13km folgen, so geht es zunächst durch die Dorfbachklamm steil hinunter ins Kirschnitzschtal. Über den Flößersteig gelangen wir bis kurz vor die Ostrauer Mühle, wo die Straße und die Kirschnitz überquert werden.
Es sind jeweils einige Anstiege zu meistern, so geht es über den Steinbrecherweg, Bauweg und Elbleitenweg zu den Schrammsteinen. Hier erblicken wir das Schrammtor und kommen zu den Schrammsteinen, wo Kletterer versuchen, diese zu besteigen. Eine kurze Rast ist willkommen und schon geht es weiter zu den Schrammsteinaussichten. So geht es über den Jägersteig-Aufstieg über Eisenleitern zum Schrammsteiggratweg. Hier auf den Aussichten bieten sich uns fantastische Aussichten in Täler, aber auch auf Felsen und Landschaften, sodass hingebungsvoll fotografiert wird. Dann weiter auf dem Gratweg vorbei am Schwarzen Loch bis wir den Zurückestieg erreichen. Weiter geht’s auf dem Schrammsteinweg, Sandlochweg und Zeughausweg, hier schaffen wir es, uns im richtigen Weg zu vertun. Zu allem Ärgernis hierüber fängt es auch noch an zu regnen, sodass es gilt, das Regenzeug anzuziehen. Nachdem der Weg dann endet, geht es zurück bis zum falschen Abzweig, wo der Malerweg dann wieder erreicht wird. Nun geht es aber zügig voran vorbei an der Affensteinpromenade zur Zwillingsstiege durch den Dietrichsgrund zum Beutenfall, einer ehemaligen Gaststätte, die leider nicht mehr betrieben wird. Den Weg zum Lichtenhainer Wasserfall schenken wir uns. Hier am Beutenfall beenden wir die heutige Etappe und fahren mit der Kirschnitzschtalbahn nach Bad Schandau, wo wir den Abend dann bei einem gemeinsamen Essen ausklingen lassen.
Abschließend sollen es 18-19 km gewesen sein, die wir gewandert sind. Stufen haben wir ca. zwischen 1500-1700 bewältigt, und so waren am Ende alle froh, es ohne größere Schwierigkeiten geschafft zu haben. Alles in Allem ein wunderschöner Tag mit vielen wunderbaren Eindrücken. Ende gut, alles gut!!!!
Christian Rahf: 4. Etappe von Naumannmühle nach Schmilka
Nach einer ruhigen Nacht und einem guten Frühstück geht es um 08:40 Uhr mit dem Bus von Bad Schandau nach Neumannmühle. Hier konnten wir noch den schön gelegenen Wasserfall besichtigen. Dann ging es mal wieder bergauf zur Buschmühle und auf einem Abstecher zum Arnstein, eine ehemalige Felsenburg (Zisterne noch erhalten). Weiter über die Räumichtmühle zum Zeughaus. Vom Gipfelplateau mit der ehemaligen Burg, das durch die sogenannte Himmelsleiter (sehr enge Felsspalte) erreicht wird, bietet sich eine gute Fernsicht über die Sächsische-Schweiz. Unterhalb der Ruine findet der Besucher den sogenannten Kuhstall vor, das größte Felsentor in der Sächsischen-Schweiz. Höhe 10 m, Breite 17 m.
Nach vielen weiteren Höhen und Tiefen über Pohlshorn, Goldsteinaussicht, Katzenstein und auf den Fremdenweg erreichten wir den Gipfel des großen Winterbergs, mit 556 m der höchste Punkt am Malerweg. Abwärts ging es durch den steinernen Weg und Räuberwald ins Elbtal nach Schmilka, und von dort mit dem Bus nach Bad Schandau. Nach einer wunderschönen 21,5 km langen Wanderung und ausgehungert erreichten wir um 18:30 Uhr unser Hotel.
Elisabeth Rohde: 5. Etappe von Schmilka nach Gohrisch
Nach drei Tagen verließen wir das von Feriengästen stark frequentierte Städtchen Bad Schandau, dessen gastronomische Einrichtungen unter Corona-Einschränkungen Mühe hatten, den Gästeandrang zu bewältigen. Nach Elbquerung erreicht man die S-Bahnstation, um nach 20minütiger Fahrt elbeaufwärts die vorletzte deutsche Station Schmilka-Hirschmühle, unseren Wanderausgangspunkt, anzusteuern. „Zehn kleine Negerlein fuhren einmal S-Bahn, als alle ausstiegen, waren ’s nur noch 9“. Johanna fand die Fahrt etwas zu kurz und durfte eine Station zurück fahren.
Der Wanderweg begann mit dem Aufstieg vom Elbufer zum Dorf Schöna, an dessen östlicher Seite die beiden Tafelberge Zirkelstein und Kaiserkrone aufragen. Der hiesige Malerweganteil wird als Caspar-David-Friedrich-Weg benannt, da hier des Malers Phantasiebild „Wanderer im Gebirge“ entstanden sein soll. Nach Passieren eines Dorfabschnittes queren wir Felder vor dem Wolfsberg mit dem idyllisch gelegenen Wolfsberghotel, das wir aber links liegen lassen und uns dem Ort Rheinhardsdorf zuwenden. Aufregung um ein am Zaun verklemmtes Schaf ruft bei einer Sportfreundin aktive Hilfe hervor.
Im Dorf steht die Besichtigung der barocken Bauernkirche auf dem Plan. Sie ist im 11./12. Jh. als romanische Wehrkirche entstanden, reich ausgemalt mit biblischen Motiven. Sie hatte schon früh eine Orgel erhalten.
Der weitere Weg führte durch hügliges, waldreiches Gelände über Krippen- und Koppelberg. Der zu Beginn sonnige Tag überraschte uns plötzlich mit einem heftigen Regenschauer. Schon nach kurzer Zeit konnten wir uns in die Ausflugsgaststätte „Liethenmühle“ retten und dort unsere Mittagsrast einlegen. Gestärkt konnte anschließend der nächste Tafelberg „Papststein“ über viele Stufen bewältigt werden. Vor der nächsten Herausforderung Gorisch- Stein trennte sich die „Spreu vom Weizen“: Fünf Sportfreunde bestiegen den Stein, fünf setzten den Weg in den Kurort Gorisch fort, um unser Quartier in der einladenden Pension von Frau Kretzschmar schon einzunehmen. Nachdem auch die Verwegenen eingetroffen waren, wanderten wir zur empfohlenen Campingplatz-Gaststätte zu gemütlichem Beisammensein und leiblicher Stärkung. Hier und in unserem gemütlichen Quartier konnten auch unsere beiden Geburtstagskinder gebührend gefeiert werden.
Maria Diederichsen: 6. Etappe von Gohrisch nach Weißig
Nach einem weinseligen Geburtstagsabend (von Lotti und mir) in der idyllischen Pension Waldidylle im Kurort Gohrisch starten wir am Morgen direkt von der Haustür in die 6. Etappe des Malerweges: über den Jagdsteig, den Königsweg – entlang an Feldern mit weiten Ausblicken in die hügelige Landschaft – zum Fuß des Pfaffensteins. Dort überrascht uns heftiger Regen, und die Gruppe trennt sich in die „Kletterer“ und „Wanderer“.
(Nicht aus eigener Anschauung) erobern die Kletterer über Stufen und Leitern den Pfaffenstein und müssen sich hierbei durch ein sehr enges Nadelör zwängen, um mit einem phantastischen Ausblick auf die „Barbarine“, einer bekannten Felsgestalt in der Sächsischen Schweiz, belohnt zu werden. Der Sage nach soll es sich um eine versteinerte Jungfrau handeln. Regenbedingt mutete die Atmosphäre gespenstisch und mystisch an. Nach Abstieg zur Stadt Königstein nimmt die Klettergruppe die Bimmelbahn zur Festung Königstein hinauf, wo sich die Gruppe wieder gemeinsam trifft.
Die „Wanderer“ laufen bei strömendem Regen hoch und runter durch die Stadt Königsstein und erklimmen auf einem langen nassen Pflasterweg die Festung. Dort eröffnete sich bei schönem Wetter ein herrlicher Rundweg und Rundblick in alle Richtungen des Elbsandsteingebirges und auf die Schleife der Elbe.
Nach der Untreue am echten Malerweg geht es zusammen auf dem „richtigen“ Malerweg weiter durch Laubwald und Wiesengelände nach Thürmsdorf, vorbei an einem Mausoleum („Kapelle zur inneren Einkehr“) und einer Schokoladenmanufaktur (das Café war leider wegen Corona geschlossen) zur Thiele Aussicht, von der die Festung Königstein und andere felsige Erhebungen in der Ferne majestätisch anmuteten.
Auf dem Weg zur S-Bahn Rathen über Weißig passieren wir wunderschöne Häuser und Gärten mit den in vielen Farben leuchtenden Rhododendronbüschen. Auf die S-Bahn wartend schmettern wir laut „Die Gedanken sind frei …“ und andere Lieder.
Den Abend verbringen wir gemeinsam in einem besonderen Saal für uns im Keller des Hotels, wo wir sächsische Spezialitäten probieren.
Johanna Donicht: 7. Etappe von Weißig nach Pirna
Am Morgen unserer letzten Etappe fuhren wir entspannt mit dem Zug nach Weißig. Dort angekommen erfreuten wir uns wieder an den kleinen alten Häusern und den liebevoll gestalteten Gärten am Wegesrand.
Wir mussten nochmal mehrere steile Treppen hinauf, die wir am Abend zuvor hinuntergegangen waren. Der Aufwand lohnte sich erneut, denn wir kamen so zu herrlichen Aussichtspunkten, konnten den Blick über die Landschaft genießen und von dort aus die Etappenziele der letzten Wandertage sichten. Die Aussichtspunkte waren auch eine gute Gelegenheit für eine kurze Entspannungspause zum Innehalten.
Weiter „Trepp auf, Trepp ab“ – wie auch in den letzten sechs Tagen – kamen wir erst zur Dorfstraße der Stadt Wehlen und weiterhin ging es steil bergauf durch den Wald. Unser Weg führte nun parallel zur Elbe. Durch die sonnendurchfluteten Bäume konnten wir stets den Blick auf das Wasser genießen. Manchmal war das Rauschen eines Zuges zu hören. Die Natur war so faszinierend wie in einem „Zauberwald“. Ferner kamen wir an einer Quelle vorbei, und Lotti erzählte uns vom „Waldbaden“ (wobei es sich um das bewusste Aufnehmen der Waldatmosphäre handelt, weshalb auch keiner spontan in die Quelle gehüpft ist.)
Wieder bergab kamen wir direkt zur Elbe. Dort haben wir uns im Biergarten „Obervogelgesang“ gestärkt und dabei den Sonnenschein genossen. Weiter ging es an der Elbe entlang in Richtung Pirna. Viele Wildblumen haben uns den Weg dahin verschönert. Der letzte Abschnitt des Malerweges war wieder ein schöner Waldweg. Zum Abschluss der Wanderung machten wir dann noch ein gemeinsames Foto auf der Marktschiff-Skulptur von Jan Witte Kropius in Pirna.
Anschließend konnten Einige in einem Café endlich noch die heiß begehrte sächsische Kuchenspezialität „Eierschecke“ genießen.
Den letzten Abend haben wir wieder mit gutem Essen und schönem Wein ausklingen lassen. Christian überreichte Rosi kleine herzliche Geschenke von uns allen für die Organisation der Reise.