Elisabeth Rohde:
Kulturreise nach München vom 27.10. bis 01.11.2019
Nach vorausgegangener Hauptversammlung und Jubiläumsfeier des DAV, an der Rosi und Holger teilgenommen hatten, organisierte Holger das Programm für unsere Reise. Hurra! Wir fahren in den milden Süden, raus aus dem norddeutschen Schmuddelwetter! Der fast beendete Ankunftstag zeigte sich mild, aber dann folgten Regen, stets grauer Himmel und abnehmende, ja eisige Temperaturen! Wer Wintergarderobe eingepackt hatte, war gut beraten.
Das Hotel in zentraler Lage ermöglichte den meisten von uns, viele der kulturellen Ziele in gewohnter Wandermanier per pedes zu erreichen. Das ausgezeichnete Nahverkehrsnetz aus U‑ und S-Bahn, Bus- und Straßenbahnlinien wurde nur selten genutzt. Das riesige Stadtgebiet, dessen ehemalige royale Bestimmung besonders in der Altstadt an seinen großzügigen Palästen erkennbar, wird zu einem Drittel durch grüne Oasen, wie z. B. dem Englischen Garten, einem der weltweit größten innerstädtischen Gärten (5 km Ausdehnung), angenehm aufgelockert.
Die beste Übersicht und Orientierung erhielten wir während des kurzen Aufenthaltes durch die Teilnahme an einer Sightseeing-Bustour. An interessanten Haltepunkten konnte beliebig aus- und irgendwann wieder eingestiegen werden. Neben dem innerstädtischen Bereich, wurden auch attraktive Ziele im Außenbereich, wie das Schloss Nymphenburg, die Sommerresidenz der Bayerischen Könige; das unter Denkmalschutz stehende Olympiazentrum, weiter die BMW-Welt mit Museum und Hauptsitz des Unternehmens, schließlich das Künstlerviertel Schwabing mit seiner Vielzahl an Szenekneipen, erreicht. Schwabing wird geschichtlich bereits 782, noch vor der Gründung Münchens, erwähnt. Kampf dem Alkohol: Im Milchhäusel schenkte ein Arzt jeden Morgen ab 6:00 Uhr kostenlos Milch aus!? In der Leopold-Straße des Viertels begann mit Jugend-Demos und Krawallen die landesweite 68er-Generation. Münchens Ludwig-Maximilians-Universität gehört zu den Elite-Universitäten Deutschlands mit der stattlichen Zahl von 160 Studiengängen und der Technischen Universität mit 40 000 Studierenden.
Für DAV-Mitglieder in München ist der Besuch des Alpin Museums auf der Praterinsel in der Isar „Pflicht“! Bei wechselnden Ausstellungen ist das Thema zurzeit „Die Berge und Wir – 150 Jahre DAV“, wobei auch die Phase des Nationalsozialismus gründlich aufgearbeitet worden ist. Auf der zweiten Isarinsel liegt das Deutsche Museum, unser nächster gemeinsamer Programmpunkt: Das meistbesuchte Museum Deutschlands für alle Sinne und alle Altersgruppen rund um die Naturwissenschaften. Bei der unendlichen Vielfalt empfiehlt es sich, Themen seines Interesses auszusuchen. Letzter gemeinsamer Programmpunkt: Besuch der Bavaria Filmstudios in München-Geiselgasteig. Jeder konnte auch unabhängig von der Gruppe sein Programm individuell gestalten.
Es bietet sich eine schier unendliche Zahl an kulturellen Glanzpunkten. Für einen Spaziergang durch die Stadt empfiehlt sich der Marienplatz mit der Mariensäule, die von der Bavaria, der Schutzheiligen Münchens bekrönt, als Ausgangspunkt dient. Den Platz dominiert das neogotische Neue Rathaus von 1909, von dessem 85 m hohem Turm man die Altstadt überblicken kann. Fast jedem ist der in der Nähe liegende Viktualien(Nahrungsmittel)-Markt ein Begriff. An der anderen Seite das Wahrzeichen Münchens, die Frauen-Kirche (Unserer lieben Frau-Kirche) mit den fast 100 m hohen Zwiebeltürmen.
Kein Gebäude darf im Stadtzentrum höher gebaut werden. Es gibt nur einzelne, weiter entfernte Hochhäuser. Ein weiterer zentraler Punkt ist der Odeon-Platz, in dessen Mitte die Feldherrenhalle steht, die in der NS-Zeit eine unrühmliche Rolle gespielt hatte. Daneben das ausgedehnte Areal des Residenzschlosses, und entlang der angrenzenden Ludwigstraße reihen sich die Paläste der ehemaligen, zum Hof gehörenden Adligen.
Die erfüllten Tage klangen jeweils mit einem gemeinsamen Restaurantbesuch aus, wo wir teilweise die typische bayerische Küche genießen konnten und dazu die Vielfalt der Münchner/Bayerischen Biere. Eine gut organisierte Reise mit wohlüberlegten Programmpunkten, die so manchem von uns Lust auf Mehr gemacht hat.